Wenn Worte leuchten

Den meisten literaturbegeisterten Menschen ist der Name Mascha Kaléko ein Begriff. Klar, Lyrikerin, irgendwann in den frühen 1930ern besonders erfolgreich gewesen, geflohen vor dem Regime Hitlers, wie fast alle Intellektuellen damals. Doch ein Gesicht hinter dem Namen formte sich bei mir bislang nicht. Das hat zum Glück Indra Maria Janos mit ihrer Romanbiografie geändert. Auf…

Von der Fremdheit in der Wahlheimat

Psychologisch feinsinnig zu schreiben, klug zu beobachten und unaufgeregt darüber zu berichten, das schaffen nicht viele Schriftsteller – aber Ayelet Gundar-Goshen schon. Vielen ist sie bereits durch „Löwen wecken“ oder „Lügnerin“ ein Begriff, manche werden sie, wie auch ich, erst mit ihrem neuesten, gerade erschienenen Buch für sich entdecken. „Wo der Wolf lauert“ heißt im…

Ereignisreiches jüdisches Leben

Selten war ein Buchtitel so treffend Programm für diese ausgezeichnet konzipierte Biografie, denn der jüdische Verleger Joseph Melzer hat tatsächlich in den verschiedensten Weltgegenden, neun völlig unterschiedliche Leben gelebt, quer durch Zeitenumbrüche, Regierungsformen, politische Systeme und Kontinente. Das macht diese Autobiografie gar so interessant, die Vorfreude steigt schon auf der Innenseite des Einbandes, auf dem…

Auf der Suche nach jüdischer Identität

Ich hab heuer ja schon viele richtig gute Bücher gelesen, aber eigentlich wartete ich bisher noch immer auf meinen absoluten Buchstoffhöhepunkt für das Jahr 2021, und hier ist er nun, noch dazu in Form eines Debütromans aufgetaucht. Judith Fanto erzählt in zwei Handlungs- und Zeitsträngen die Geschichte der Familie Rosenbaum, beziehungsweise nachdem sie ihren Namen…