Großartige Literatur und Pflichtlektüre

Manchmal braucht gute Literatur nicht viele Worte. So schön es sein kann, in einen mehrere hundert Seiten dicken Schmöker eintauchen zu dürfen, so erfrischend ist es auch mal wieder, ein schmales Bändchen vor sich zu haben, das nichtsdestotrotz prall gefüllt ist mit gutem Inhalt. Katja Oskamp hat mit ihrem bereits 2019 erschienen „Marzahn, mon amour“…

Von der Drogenparty zum Projekt gesellschaftlicher Aufstieg

Ich habe noch nie einen so punktgenauen, fast schon untertriebenen und Bescheidenheit heuchelnden Klappentext gelesen – der Roman ist genauso wie angekündigt nicht nur ein wilder, sondern einer der schrägsten kühnsten und abgedrehtesten Ritte durch die Berliner Szene quer durch die Jahrzehnte. Die extrem überzeichneten kuriosen Figuren in ihren Subkulturen erinnern mich ein bisschen an…

Und nu? Wer hat Opa wirklich verraten?

Maxim Billers jüdischer Generationenroman steht auf der Longlist für den deutschen Buchpreis. Zentrales Thema der beschriebenen Mischpoche ist, wer aus der Familie den Großvater – also den Taten* Schmiel Grigoriewitsch – beim KGB denunziert hat, was zu dessen Hinrichtung führte. Quasi als Beiwerk zu dieser Kernfrage werden sehr viel Historisches, die Verlorenheit der Diaspora, jüdische…