Zynismus und Kommunismus

Den flämischen Autor Dimitri Verhulst kannte ich bisher noch nicht, dabei scheint er recht bekannt zu sein und erhielt etliche Preise. Stilistisch ist er eine lohnende Entdeckung. Seine Sätze sind oftmals purer Hochgenuss. „Für den normalen, das heißt echten Proleten war der Gebrauch von weißer Schminke und Make-up etwas Anstößiges, verbunden mit der überwundenen Bourgeoisie…

Schmeck mein Blut

Wie kann frau an das Thema Hass im Netz herangehen? Da kann zum Beispiel seitenlang über die Hassbotschaften, denen Frauen, die in der Öffentlichkeit stehen, vor allem digital permanent ausgesetzt sind, lamentiert und anschließend analysiert werden, warum die Situation eben so ist, wie sie ist. Oder frau wählt eine innovative Herangehensweise wie die Herausgeberin Lydia…

Mama Tandoori – autobiographische Abrechnung mit der indischen Mutter

Ernest van der Kwasts Mutter ist eine Katastrophe, ein Hurrican, der lautstark und nachdrücklich versucht immer das herauszuhandeln, was ihr, nach ihrem Gefühl, zusteht. So entsteht aus der Familiengeschichte eine Aneinanderreihung von Slapsticksituationen, die sich anfangs noch ganz witzig lesen, später hat man als Leser nur noch das Gefühl permanent vom Zug überrollt zu werden.…

Der Gentleman, viktorianischer Screwball

Der Gentleman ist Engländer. Wie könnte es auch anders sein. Lionel Savage, dessen Geschichte hier berichtet wird, hat mich total erheitert, fasziniert und war erfrischend anders als fast alles zuvor gelesene, zudem total witzig amüsant und elegant. Am ehesten noch vergleichbar mit Die Besteigung des Rum Doodle und der Brautprinzessin. Herrlich altmodisch, dabei frisch und…