Vive la France, vive le chanson!

Wer liebt sie nicht, die Melancholie, die Lebensfreude und die Leidenschaft der französischen Mentalität? All das findet Ausdruck in einem einzigartigen Genre der Musik – dem Chanson. In kaum einer Sprache findet sich ein solcher Zartschmelz, eine solche Wucht, eine solche Vielzahl an Gefühlen vereint – wenn die Franzosen anfangen zu singen, wird es intensiv!

Olaf Salié, Autor und Publizist, hat seine Begeisterung für dieses Land und dessen besondere Musik gebündelt und zwischen zwei Buchdeckel gepresst. Ein wunderbarer Band ist enstanden, nicht nur voller eindrucksvoller Fotos, sondern begleitet bzw. aufbereitet durch ausführliche Texte über die Interpreten, Lichtgestalten der französischen Kultur, ihr Leben und die Zeit, in der sie wirkten. Nicht vergessen wird hierbei der Zeitgeist, die politischen Einflüsse, die immer auch das Kulturleben prägen.

Und was wären die Melodien allein ohne wortgewaltige Inhalte? Oft stammen diese von bedeutenden Denkern ihrer Zeit, Jacques Prévert, Louis Aragon oder Jean-Paul Sartre. Und so huldigt dieser Bildband nicht nur den weltbekannten Chanson-Interpreten, die im Rampenlicht standen, wie Edith Piaf, Charles Aznavour, Juliette Gréco, Jacques Brel oder Serge Gainsbourg, sondern auch den Lyrikern „dahinter“.

„Eine fotografische Hommage an Frankreichs lyrischste, romantischste und poetischste Musiktradition!“ titelt der Verlag und man muss begeistert zustimmen. Dieses Werk ist wuchtig und groß, mit wunderschönem Farbschnitt in bleu-blanc-rouge und überzeugt auf allen Ebenen. Eine sinnliche Reise durch Frankreichs herrliche Musikgeschichte – natürlich mit passender Playlist 😉

Ein echter Hingucker, der sich gut auf jedem Coffeetable macht, den man aber auch immer wieder gerne anschauen wird, weil er gut recherchiert und wunderbar aufgemacht ist.

Chanson“ von Olaf Salié ist am 15. November 2021 im Prestel Verlag als Hardcover erschienen. Informationen zum Titel und dem Verlag durch einen Doppelklick auf das Buchcover oder den Verlagsnamen.

4 Gedanken zu “Vive la France, vive le chanson!

  1. Aye, so schön geschrieben und ich liebe Frankreich, diese charmante Mentalität, wenn du dort bist, den ersten Satz einer Konversation fließend rüberbringst, dein Gegenüber dann mehr als fließend ausführlich antwortet und du um „lentement svp bittest und dann hastes vergeigt … ich verstehe mehr als ich, besonders grammatikalisch korrekt, sagen kann und da sind die Franzosen wirklich not amsued, einige nette Ausnahmen wie die provencalische Ladenbetreiberin ausgenommen die immer bemüht war mich dazu zu bringen OUI ordentlich auszusprechen, vielleicht rührt daher meine Abneigung frz. Chansons gegenüber, überhaupt frz Musik. Aber für gute Photographien bin ich durchaus zu haben 😉

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  2. Ich bin wahrscheinlich nicht bewandert genug bzw. kenne mich nicht in dem Maß aus mit dem Chanson wie Du, lieber Sören 🤷
    Mich überzeugt das Buch, aber je mehr man über ein Thema weiß, desto kritischer ist man natürlich. Daher: Danke für Deine Einschätzung 👍

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  3. Das lese ich auch gerade. So schön die Biografien geschrieben sind, der Kulturteil Anfangs ist etwas arg klischeehaft geraten & die Frühgeschichte läuft Gefahr, als einziges Merkmal von Chanson „Lied in französischer Sprache“ übrig zu lassen (ab Fin de Siècle dann deutlich besser). Auch die neueste Szene hätte ein paar mehr Erwähnungen verdient als Louane und Angèle… Wo ist zb Pomme (Claire Pommet)?
    Das Buch scheint extra für den deutschen Markt geschrieben, oder?

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