Randall Munroe, der Erfinder von xkcd und Autor des von unserer family heißgeliebten „What if„-Buches, auch von „Der Dinge-Erklärer“ – das mochten wir nicht so – hat nachgelegt und gibt in „how to – Wie man’s hinkriegt
Absurde, wirklich wissenschaftliche Erklärungen für alle Lebenslagen.“
Munroe hält sich nicht nur mit Erklärungen, Hypothesen und teils hanebüchen (witzigen) Ideen auf, nein, er gibt auch unerlässliche, absolut notwendige Tipps „wie man’s hinkriegt ein Selfie zu machen“. Dabei geht er weit, wirklich sehr weit darüber hinaus, wie man auf dem Selfie gut aussieht.
Ab da wird es dann strange bis absurd, aber immer interessant, wenn auch ziemlich unpraktikabel. Spaßig sind diese Überlegungen allemal. So wie alles, was mir untergekommen ist in diesem wissenschaftlichen Entertainmentwerk. Was mir mit am besten gefällt, ist seine Vorgehensweise mit der er beispielsweise Ideen sammelt, um Menschen zu helfen, die an einem Fluss leben und diesen auch ab und an überqueren müssen. Von durchwaten, springen und schwimmen bis eindampfen und gefrieren lassen bietet er vielfältige Handlungsmöglichkeiten, die er dann auch konsequent zu Ende denkt. Das ist ein bisschen albern, macht aber einen Heidenspaß und die wissenschaftliche Vorgehensweise ist interessant. Nur seine Anleitung um Klavierspielen zu lernen ist etwas ärgerlich. Zwar ist es so einfach wie er es beschreibt, doch wie schon die Fantas wissen: „Jeder würd‘ es machen wenn es einfach wäre“ , hier werden Leserinnen gefoppt. Er gibt auch, mehr oder weniger praktikable Umzugstipps, lehrt das Wettervorhersagen und „wie man erfolgreich rumkommt“, also verreist. Lernt man etwas dabei? Unbedingt! Querdenken ist eine oft unterschätzte Fähigkeit und Munroe hat sie drauf.
Potentielle Käuferinnen werden im Vorwort bereits gewarnt: „Dies ist ein Buch voll schlechter Ideen“. Das stimmt nicht, es ist ein Buch voller Lösungsansätze für alltägliche Probleme. Userinnen sollten unbedingt technik und wissenschaftsaffin sein, Comics mögen (es könnte allerdings passieren, dass man sie erst beim Lesen für sich entdeckt) und sie sollten oberirdisch bleiben wollen, wenn sie lachen müssen. So oft möchte Mensch nicht in den Keller gehen.
How to – Wie man’s hinkriegt von Randall Munroe ist als Softcover im September 2019 bei Penguin erschienen. Weitere Informationen durch Klick auf das Cover oder auf der Verlagsseite.
Übrigens, in eigener Sache:
Ich verwende ab jetzt, so mir keine Fehler unterlaufen, aus Effizienzgründen ausschließlich die weibliche Form, wie bei: Userinnen, Kundinnen, Heldinnen, Leserinnen, und Dachrinnen. Männer sind natürlich immer mitgemeint.
Solange du nicht Klavierspielen lernen willst nach seiner Anleitung ist alles ok, wobei das Kapitel gegen Ende auch theoretisch faszinierte. Er ist manchmal wirklich zu Albernheit aufgelegt. Viel Spaß
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Cool, ich war auch schon absoluter Fan von „What if“. Dann bin ich mal gespannt auf den neuen Ansatz!
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