Knarren Objektophilie

Asiatische Schriftsteller sind ja völlig Meines und haben mich ganz selten enttäuscht. Sie vermitteln meist eine fremde exotische Kultur, beschreiben eine mir völlig fremde Gesellschaft mit unbekannten Sitten, haben aber dennoch eine Schreibkultur auf höchstem Niveau entwickelt, die uns Europäern diese unerklärliche mysteriöse Welt sprachlich gewandt beizubringen weiß. Deshalb habe ich mich mutig auf den…

Im schönen Schein des Supermarkts

Emotionen sind der Japanerin Keiko Furukura unheimlich. Empathie ist ein Fremdwort für sie. Alles, was die Frau an emotionalem Repertoire auf Lager hat, ist antrainiert, nie gefühlt. Sprache nimmt sie als das, was es ist: ein Sammelsurium an einzelnen Wörtern. Sie anders als „wortwörtlich“ zu interpretieren, ist ihr unmöglich. Bereits als Kind merkt sie die…

Wegge Katzen

„Wenn alle Katzen von der Welt verschwänden“ wartet mit einer bestechenden Idee auf. Einem todgeweihten jungen Briefträger erscheint der Teufel in Gestalt seines Doppelgängers, nur farbenfreudiger gekleidet, und verspricht ihm, sein Leben jeweils um einen Tag zu verlängern, wenn dafür jedesmal eine Sache für immer aus der Welt verschwindet. Der junge Mann, der bis dato…

Toxischer Japanroman

Ohje, dieser Roman des Schweizer Schriftstellers Adolf Muschg war für mich bedauerlicherweise ein sehr sprödes auf Gewalt getrimmtes intellektualisiertes mühsames Werk, in dem seichte Querverweise und Zitierungen quasi mit der Mistgabel hineingeschaufelt wurden. Selbstverständlich habe ich als Leserin die Reminiszenzen an Adalbert Stifters Œuvre auf Grund des Klappentexthinweises erwartet, da ja beide Protagonisten den Linzer…