Hoffnungslose Dystopie

In Berlin prangt ein Schriftzug auf dem Haus in der Kastanienallee 86 : „Kapitalismus normiert, zerstört, tötet.“ Handys (bzw. Endgeräte, wie Sibylle Berg sie nennt), Fernsehen und MacDonalds (für Fastfood) sind das Brot und Spiele der Neuzeit. Was getötet wird, ist das Miteinander. Im Kapitalismus ist das Gegeneinander schon angelegt. Wohin das führt, sehen wir…

Die Mauer

John Lanchester ist für mich schon längst ein Garant für Qualität und intelligente Unterhaltung. Sowohl im Genre Sachbuch als  auch mit seinem opulenten, großartigen Roman „Kapital“. „Die Mauer“ in der er sich mit der aktuellen politischen Lage speziell in Großbritannien befasst und den Brexit konsequent weiterdenkt hat allerdings, zumindest für mich, ein kleines Imageproblem.

Grill den Dostojewski

Diese Dystopie ist derartig innovativ, wahnwitzig und abgedreht, dass sie meiner Meinung nach elf von zehn Zwangsjacken verdient und ungefähr drei Mal über das Kuckucksnest geflogen ist. Im Jahr 2037, in einem postislamistischen Europa, das durch einen blutigen Krieg befreit wurde, delektieren sich die reichen Eliten an der Verbrennung von Büchern, respektive an geklauten Erstausgaben,…

Amerikanischer Albtraum

In nicht allzu ferner Zukunft beginnt diese dystopische, sehr authentische Familiengeschichte, die gleichzeitig einen sehr kritischen, differenzierten Blick auf eine USA, die ihre besten Zeiten längst hinter sich hat, wirft. Wir glauben wohl alle nicht mehr an rosige Zukunftsaussichten, anders kann ich mir die gehäuft vorkommenden Dystopien nicht mehr erklären. Trotz kognitiver Dissonanz, so ganz…

2017 – 1984

Wer viel liest, wie wir ausgemachten Lesejunkies beim feinen reinen Buchstoff, kennt das Phänomen wahrscheinlich. Lesemüdigkeit und Unlust. Der Anspruch steigt und die Lektüre kann nicht mithalten. Die Überraschung fehlt, die Entdeckungslust wird enttäuscht. Fade erscheint das immer Gleiche in neuer Variation. Olga Slawnikowa, hat meine Lesefreude mit 2017, ihrem ersten ins Deutsche übersetzten Roman,…