Natürlich schaue ich nun viel in alte Taschen und Westen; gehe am Wasser entlang, messe die Länge der vorbeifahrenden Boote mit dem Auge.
Die neue Klarheit. Sehen, erkennen, einschätzen. Lug von Trug unterscheiden. Planen.
Altes und Überkommenes einfach zurücklassen.
Trage jetzt wieder Ideen; fühle mich wie ein gesundendes Obstgehölz nach dem längst überfälligen Korrekturschnitt. Warte auf Bienen.
Eine seltsame Nähe zum Meer hat mich gepackt, als würden Küstenwinde bis zu mir reichen; mein Gemüt kitzeln und trösten mit den Gerüchen nach Tang, Ölzeug, Meer und nassem Haar.
Dem ewig schlagenden Herzen weit draußen jenseits aller Küstenlinien, dort wo das Meer mit dem Himmel verschmilzt, kann man sich nur schwerlich entziehen. Mond, Erde, Wasser.
Knoten, geknüpft und vergessen. Schroffe Felsen und sanft geschwungene Buchten. Das alles verhöhnende Möwengekreisch. Ein Ohr am Wind.
Werde irgendwann mal mein Steuer in Händen halten.
Geruede, von der Boje zum Segelschoner
(1.Veröffentlichug 26.02.2017)