Architekturgeschichte für EntdeckerInnen

Von den Pyramiden bis zu den Wolkenkratzern. Und bezaubernden norwegischen Stabkirchen.

John Zukowsky, amerikanischer Kunst- und Architekturhistoriker zeigt einen reich bebilderten Überblick von der Antike bis hin zur Bauweise des Kalten Krieges und in die Gegenwart. Über Antike und Mittelalter, Renaissance, Barock und Rokoko, wobei die beiden letzteren in meinen Augen wirklich das GRAUEN sind, er hat hier aber recht erfreuliche Bildbeispiele . So war mir nicht bewusst, dass das Tadj Mahal unter die Rubrik barocker Pomp gezählt werden kann. Da ist es eher die Sophienkathedrale in Kiew die an meinen Geschmacksnerven zerrt. Aber hier geht es um Wissen, weniger um persönlichen Geschmack und dieses Wissen vermittelt der Autor gut gegliedert und aufbereitet. So bietet dieser Bildband eine hervorragende Orientierung.

Bodo Wartke hat einen wunderbaren Song über Architektur in Deutschland geschrieben.

 

Billig, beliebig und banal sind alle im Buch gezeigten Gebäude nicht. Die Entwicklung der Baukunst weltweit ist faszinierend. Dieser Ideenreichtum und diese Vielfalt verursachen Glücksgefühle.

Wobei die Kirche des Lichts des japanischen autodidaktischen Architekten Tadao Ando, die Zeile aus Wartkes Song,

… und leicht zu reinigen ist, falls mal einer gegen kotzt…“,

bestens umgesetzt darstellt.

Falls es bis jetzt noch niemand bemerkt haben sollte, die Rezensentin ist sowohl von Kunst wie von Architektur sehr zu begeistern, durchdrungen hat sie keine der beiden Künste. Tieferes Wissen ist auch nicht vorhanden, Begeisterung muss reichen und man kann es sich aber, zumindest für Architektur, in diesem Bildband etwas draufschaffen.

Einen guten Überblick, mit Zusatzwert bietet die Zeitleiste, die Einblicke in die Interessen der jeweiligen Zeit gibt. So wusste ich nicht, dass ein Polizist aus Detroit, William Potts die erste Ampel erfunden hat. Aus Frust über das Verkehrschaos an Straßenkreuzungen. Auch die neuen Baustoffe verändern die Architektur und Ägypten war nach Howard Carters Tutanchamunfund der heiße Scheiß der in Bauten stilistisch verwurstet wurde. Spannend, welche Einflüsse die Architektur prägen.

John Zukowsky bietet den LeserInnen reichhaltig zusammengetragenes Wissen mit vielen Bildern, die es schon allein wert, sich sich mit seiner „Geschichte der Architektur“ zu befassen.Ich werde sicher öfter darin blättern.

 

Die Geschichte der Architektur von John Zukowsky ist im November 2022 als Paperback mit Klappenbroschur bei Prestel erschienen. Weitere Informationen bei Klick auf das Cover oder auf der Verlagsseite.

 

4 Gedanken zu “Architekturgeschichte für EntdeckerInnen

  1. Dieses und andere Wartkesongs haben uns und den Kids Urlaubsfahrten versüßt. Eben jenen Song konnten sie auswendig. Leider trifft er auf zu viel Neubauten in unserer Gegend zu.

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