Einmal Périgord einfach bitte

Lange ist es her, dass ich selbst das erste Mal und leider seitdem bisher nicht wieder, in einem der schönsten Landstriche Frankreichs Urlaub gemacht habe. Dass ich mich auch heute noch so extrem gut an einige Teile der Reise und vor allem an die wunderschönen Städte und die bezaubernde Natur erinnern kann, liegt nicht unbedingt an der damaligen Reisebegleitung. Vielleicht eher an der Tatsache, dass diese Reise für mich die erste mit dem eigenen Motorrad war, denn auf so einem Fahrzeug bekommt man Gerüche, den Wind, das Wetter viel direkter mit, als im Zug, im Auto oder Reisebus. Die Gegend, die ich meine ist eine der ältesten Kulturlandschaften Europas und hat neben gutem Essen, hervorragendem Wein, bezaubernder Landschaft, viel Geschichte auch einen meiner liebsten fiktiven Charaktere hervorgebracht, den Dorfpolizisten Bruno Courrèges.

Seinem Schöpfer, Martin Walker, ging es ähnlich wie mir, er verliebte sich in diese Gegend und lebt nun seit einigen Jahren sogar dort. Historisch beschlagen wie er ist, eignet er sich bestens dafür, nicht nur Fans seiner Krimireihe mit in Brunos Welt zu nehmen. Gerade in Zeiten wie unseren, in denen das Reisen aus vielerlei Gründen schwierig werden kann.

Walker beginnt sein Buch über das Périgord mit einer Liebeserklärung, nichts anderes würde diesem Landstrich gerecht werden.

„Es gibt Orte auf unserer Erde, von denen eine ganz besondere Magie auszugehen scheint. Uralte Städte wie Jerusalem, Athen oder Rom, oder geologische Formationen wie der Grand Canyon, das Greater Barrier Reed, die Alpen oder die schottischen Hebriden. Manche Bauwerke verschlagen einem den Atem – die King’s College Chapel in Cambridge, Notre-Dame in Paris oder der Taj-Mahal. Doch in einer kleinen Region eine solche Qualität zu finden, die spirituelle Kraft und strukturelle Größe in sich vereint, Kunst und Antiquität, eine kompakte und gleichzeitig profunde Konzentration von Landschaft und Charme, von natürlicher Schönheit, Mythos und Geschichte – das ist etwas Außergewöhnliches.“

Die Vielschichtigkeit dieser Kulturlandschaft zeugt von den unterschiedlichen Einflüssen, die sich seit der ersten nachweislichen menschlichen Besiedlung um 300.000 v. Chr. dort Bahn brechen konnten und heute noch spürbar sind. Walker führt die Leser:innen fundiert und chronologisch durch die Historie seiner Wahlheimat.

Natürlich werden seine Ausführungen von Reiselust weckenden Photos begleitet. Landestypische Rezepte, Porträts regionaler Köstlichkeiten und sogar eine Route für einen einwöchigen Aufenthalt, was mir ja viel zu kurz für die Gegend erscheint, geben dem Ganzen den letzten Schliff.

Ich persönlich musste aufpassen, nicht bei den Abbildungen der prähistorischen Kunst hängen zu bleiben, die mich sehr faszinieren, weil sie so deutlich machen, dass Kunst schon früh zu unserem Menschsein gehört hat und wie wichtig sie doch ist. Brunos Périgord ist ein wunderbares Schmöckerbuch für den kommenden Herbst. Und eine gute Vorbereitung oder Planungshilfe für einen Urlaub in der Gegend, in der man so vieles entdecken und so unterschiedliche Unternehmungen tätigen kann. Nicht nur mit dem Motorrad. Denkt dran, Weihnachten rückt unvermeidlich näher …

Brunos Périgord von Martin Walker ist am 28. September 2022 im Diogenes Verlag erschienen. Für mehr Infos zum Buch über Doppelklick auf das im Beitrag abgebildete Cover oder auf der Verlagsseite.

 

 

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