Familienbeziehungen: Nichts ist so, wie es scheint

Ich war schon beim Verlagsdebüt von Fabian Neidhardt beeindruckt, wie sensibel und mit wie vielen Zwischentönen der Autor seine Geschichten aufbaut. Bisher war ich so ein Einfühlungsvermögen meist von Autorinnen gewohnt. In diesem hervorragenden Familienroman legt er aber noch einen Zahn zu, denn seine Figuren und die dargestellten Situationen scheinen bei all der feinfühligen Innensicht…

Aktueller Feminismus als unterhaltsames, kluges Kammerspiel

Passend zum Weltfrauentag begann ich den neuen Roman von Gertraud Klemm, und ich war sehr angetan, wenn auch nicht ganz so begeistert wie von Hippocampus. Die Autorin erfand ein perfektes Setting für ihre Auseinandersetzung mit den aktuellen Problemen des Feminismus. Fünf Frauen unterschiedlichen Alters, unterschiedlichen Charakters, unterschiedlicher sozialer Herkunft und unterschiedlicher feministischer Schule, beziehungsweise mit…

Tragikkomisch vom unbeirrbaren Mädchen bis zur alten Frau

Das ist nun schon der dritte Roman mit ähnlichem Setting (Coming-of-Age-Story, Schauplatz Österreich, ländlicher Raum, dysfunktionale Familie und Beziehung zu Großeltern), den ich dieses Jahr, also seit Jänner gelesen habe und ich muss sagen, Offene Gewässer ist meiner Meinung nach bei weitem der beste bisher. Hatte sich Lisa Eckart mit ihrer Omama in der Sprache…

Grandioser Briefroman mit modernen gesellschaftlichen Problemen

Die Göttin des Zynismus-Universums Virginie Despentes ist wieder da, wiederauferstanden mit einem brandneuen Roman, der erneut mit aktuellen gesellschaftlichen Themen glänzt und sich vor allem mit #metoo, Feminismus, toxischer Männlichkeit, Social Media, Alkohol- und Drogensucht, Entzug und dem Umgang mit der Coronapandemie beschäftigt. Als Fangirl der Trilogie um Vernon Subutex war ich schon sehr gespannt…