Der eigene Film

Cato ist 12 und hat nur noch ihren Vater und dann gibt es da noch die Nachbarin Cornelia, die bei ihnen putzt und kocht und die sich manchmal zum Essen mit dazusetzt. Cato findet Cornelia unfassbar ÄTZEND! Sie will vor allem ihre Ruhe und dann hätte sie gerne, dass ihr Papa nicht immer nur in seine Zeitung starrt oder an ihr vorbei oder durch sie hindurch, sondern sie auch mal RICHTIG wahrnimmt. Als eines Tages eine geheimnisvolle Frau Kano eine Visitenkarte bei Ihnen hinterlässt, ist Catos Neugier geweckt. Sie geht zur angegebenen Adresse und findet ein verlassenes, heruntergekommenes Kino – dort scheint Frau Kano ein- und auszugehen … manchmal! Cato bekommt einen Nebenjob, putzt das Kino, besorgt Snacks und bewirtet die spärlichen Besucher, die komischerweise immer alleine kommen.

Als Cato versteht, was Frau Kano hier macht, scheint ihr Moment gekommen zu sein: Zeitreisen durch eine Art Lebensfilm, durch den man wichtige Situationen des Lebens noch einmal live und real erleben kann. Doch, wie immer, bergen solche Situationen auch Gefahren in sich. Denn was, wenn jemand sie in ihrem Lebensfilm bemerkt, wenn dadurch Geschehnisse der Vergangenheit verändert werden würden? Kann es Cato gelingen, ihren Traum zu verwirklichen und auf diese Weise ihre Mutter kennenzulernen und ihren Vater aus seinen Tagträumen vielleicht wieder ins Hier und Jetzt zu befördern?
Ein warmherziges Buch, das sich sehr gut eignet für eine gemeinsame Leseaktion Eltern/Kind, denn das Buch holt Eltern gleichermaßen ab. Vielleicht sind manche Aspekte sogar eher für Eltern nachvollziehbar als für Kinder, weswegen eine gemeinsame Leseaktion viel Spaß für alle Beteiligten ab 10 Jahren bringen könnte.

„Cato und die Dinge, die niemand sieht“ von Yorick Goldewijk, aus dem Niederländischen übersetzt von Sonja Fiedler Tresp, ist bei Dragonfly im Februar 2024 erschienen.

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