Berliner Stadtblatt Nr.10

crowd-2865489_1920

JohnQube auf pixabay

Nahebei dem Zentrum der höchsten Feinstaubkonzentration

Felicitas Delgarda frühstückte ausgelassen mit ihrer Mitbewohnerin Corinna Liebel in der gemütlichen WG – Küche bei Porridge und Dinkelchai.

Beide studierten Bewegungsrhythmik nach Franz Brant am „New Age College“, von dem Manche munkelten, es handle sich mehr um eine Rekrutierungseinrichtung einer absonderlichen amerikanischen Sekte Namens „The New Age Prophets“, weswegen wohl auch der Berliner Verfassungsschutz sicherlich schon eine Wohnung gegenüber des Colleges gemietet hat.

Felicitas und Corinna konnten bei derlei Blödsinn nur laut auflachen.

Doch wenn man beide beten würde, kurz den Kern ihres Studiums zu umreißen, dann hätten sie sicherlich von einem neuen Körperverständnis zu erzählen begonnen, an dessen Schwelle die Menschheit nun stehe.

Von neuen Bewegungsabläufen und -ausrichtugen, die alles viel besser machten.

Und noch viel mehr.

Danach würden sie dazu übergehen, dem Interessierten einen Einblick in die Zukunft unserer Bewegungsabläufe zu geben.

Das nur wenige sie verstehen und den Ansatz nachvollziehen können, stört beide nicht weiter, denn sie fühlen sich auf ihre Weise als Vorreiter und Pioniere einer neuen Zeit, wenn den Menschen endlich bewußt werden wird, wie überkommen sie sich doch eigentlich bewegen.

Und die, die das nicht kapieren oder wahr haben wollen, sind halt einfach noch nicht so weit.

Gefangen in falschen Selbstverständlichkeiten machen sie sich in den Augen der Beiden zu Clowns, sobald sie auch nur die Straße überqueren.

Nicht nur einmal sind sie deswegen auf offener Straße vor Lachen halb zusammengebrochen.

Als gut eingespieltes Team agieren beide gemeinsam in den kommenden Bewegungsabläufen von Übermorgen, um die Küche nach dem Frühstück wieder aufzuräumen.

Um ihre Kompetenzen hinsichtlich des neuen Fahrradfahrens weiter zu verfestigen, besteigen jede von ihnen ihr jeweiliges Liegebike.

Sie werden also ebenfalls von Osten her über den Sozialpalast nach Schöneberg geliegradelt sein.

Mehr weiß ich allerdings auch nicht.

 

Mehr Textware von Geruede auf dessen Blog zu finden: https://geruede.wordpress.com

4 Gedanken zu “Berliner Stadtblatt Nr.10

  1. Keine Ursache. Man kann nicht immer und überall sein. Das kann nur das Böse – behauptet jedenfalls die Erste Allgemeine Verunsicherung.

    Gefällt 2 Personen

  2. ’schuldigung…war die letzten Tage mit meinem neuen Buchmanuskript zu Gange gewesen und komme gerade eben erst wieder hier vorbei und als Erstes werde ich Deinen Kommentar kommentieren:
    Dem liebgewordenen Liegeradeln wohnen selbstverständlich immense Gefahren inne. Gerade bei dem heutigen innerstädtischen Verkehrsaufkommen. Ich finde es geradezu verwegen derart niedrig mit beachtlicher Geschwindigkeit durch Kreuzberg entlangzurasen. Sonderkurse für Sonderfahrzeugnutzer! Und zwar: Überall und zu jeder Zeit. Sonst sehe ich schwarz.
    lg

    Gefällt 2 Personen

Kommentar verfassen

Trage deine Daten unten ein oder klicke ein Icon um dich einzuloggen:

WordPress.com-Logo

Du kommentierst mit deinem WordPress.com-Konto. Abmelden /  Ändern )

Facebook-Foto

Du kommentierst mit deinem Facebook-Konto. Abmelden /  Ändern )

Verbinde mit %s

Diese Seite verwendet Akismet, um Spam zu reduzieren. Erfahre, wie deine Kommentardaten verarbeitet werden..