Jetzt erst Recht!

@ Maryam62 auf pixabay

„Wenn schon Schreiben, dann aber wie Konsalik.“

Man sollte es nicht für möglich halten, wieviele junge, dem Schreiben verbundene Menschen diesen geradezu trostlosen Ratschlag der eigenen Väter mit auf ihren unsicheren Weg bekommen. Es müssen an die Tausende sein.

Wie immer, wenn Menschen aus der Mitte ihrer individuell ausgerichteten Ahnungslosigkeit heraus mitreden wollen, beeindruckt das Gesagte nurmehr durch seine Wertlosigkeit.

Denn das „Warum“ des individuellen Schreibens besitzt in den meisten Fällen keine wirtschaftsorientierte Motivation.

Vielmehr sucht man sich doch sich selbst entsprechend ausdrücken. Geschichten zu erzählen. Widersprüchlichkeiten aufzudecken. Den Dingen auf den Grund zu gehen. Sich mitzuteilen und damit die Herzen anderer zu berühren.

Lediglich einen Hauch von Achtung für das, was man da so autodidaktisch auf den Weg bringt. – Das wäre wahrlich hilfreich! Und keine lineare Einschätzung der zu erwartenden Wirtschaftlichkeit.

Denn es wird ihn nicht geben, den rasch heranrollenden Rubel Dank sterotyper Masse. Stattdessen die individuelle, ausdruckstarke Klasse. – Finden.

Dann sehen wir weiter.

„Was? So sei doch kein Idiot! Mach dich in der Nische breit.

Um Himmelswillen! Werde bloß nicht du selbst, denn sonst wirst du scheitern. Pass dich besser an. An Zeitgeist und Geschmack. So macht man das nämlich!

Denn was heute noch chique hat doch morgen schon einen Bart.

Der Leser will Beständigkeit!

Also folge dem Credo der Gewinner und begib dich noch heut auf den den Planeten unaufhaltsam zumüllenden Weg!

Denn nur so läßt es sich doch anständig leben!“

So so! Und: Hört! Hört!

Des Kalkulators Marktanalyse also. Vernunft bricht Herz.

Der Prosperitätsaspekt ist eben 24h auf Sendung. Eine Dauerschleife. Als allgemeingültige Linse zu gebrauchen, durch die man die Welt und ihre Möglichkeiten abschätzig betrachtet.

In des jungen Schreibers Fall sogar als Brennglas eingesetzt, um ihn seiner jugendlichen Flausenlast zu entledigen. Damit auch er ein Einsehen hat.

Doch das geht schief und man geht dann in der Regel für eine sehr sehr sehr sehr lange Zeit wortlos auseinander. – In schlimmen Fällen sogar für immer; und zwar schimpfend und fluchend.

Denn was dem Wirtschaftsorientierten als blanker Größenwahn der weltfremden Art erscheint, kann der Schreibwillige nicht ignorieren.

Denn als Teil seines Erlebens, seiner Individualperspektive, macht ihn das doch erst wirklich aus und berechtigt ihn auf diese Weise doch noch am ehesten zum erfolgreichen Ausbilden seiner ureigensten Stimme im stimmüberlagerten Literaturbetrieb ungezählter Worte.

„Jetzt erst Recht!“ ist dabei nicht bloß der Ausdruck eines postpubertären Trotzes im Angesicht einer alles brechenden Wirtschaftlichkeitsfixiertheit, sondern vielmehr ein Schutz, der dann greift, sobald der eben noch Vertraute persönliche Grenzen mißachtet und dem Schreibwilligen verletzenderweise die Kompetenz abspricht, seinen eigenen Ausdruck überhaupt entwickeln zu können und dadurch viele gewittrige Sommer später Anklang zu finden.

Geruede, dabei

Abschließend aus gegebenen Anlass noch eine Mitteilung:

Mein Erstlingswerk „Das große Kotzen“ ist nun als Ebook bei neobooks käuflich erwerbbar.

zu meinem Werk

Allerdings wird das Werk erst im Laufe des kommenden Montags mit einer ISBN versehen werden. Von da an sollte die Kaufabwicklung ordnungsgemäß vonstatten gehen. Ich danke Ihnen für Ihre Geduld und Ihr überaus beeindruckendes Maß an Verständnis.

Geruede, einen großen Schritt weiter

weitere Kurztexte von Geruede auf dessen Blog: https://geruede.wordpress.com

2 Gedanken zu “Jetzt erst Recht!

  1. Vielen herzlichen Dank! Es gibt tatsächlich schon Interessenten. Doch ohne ISBN… und schon wieder heißt es warten. Und nicht das erste Mal selbstverschuldet.
    Dir noch ein prächtiges Wochenende voller echter Momente.
    Geruede on the rocks

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