Hundertjähriges jüdisches Urgestein im coronabedingten fernmündlichen Dialog mit Nichte

Dieser sehr aktuelle Roman, der das Altern thematisiert, ebenso auch die Pandemiesituation in einem Pflegeheim und die damit einhergehende Trennung und Einsamkeit der Familienmitglieder durch Kontaktbeschränkungen über Ländergrenzen hinweg, hat mir recht gut gefallen. Die 99,5 Jahre alte, sture, geistig sehr agile Tante Jele weilt nach einem Oberschenkelhalsbruch im Pflegeheim in Italien. Sie steht im…

Suche nach jüdischen Wurzeln in Wien

Ich mag jüdische Familiengeschichten aus aller Welt, insbesondere aus Wien sehr gerne und habe diesbezüglich schon viele gelesen, man kann sogar sagen, dass ich mittlerweile sehr tief in die Materie eingestiegen bin. Dieses Werk beschäftigt sich mit dem Urgroßonkel Isidor der ungenannten Ich-Erzählerin, die auf der Spurensuche nach ihren Wurzeln in Wien auf viele offizielle…

Auf der Suche nach jüdischer Identität

Ich hab heuer ja schon viele richtig gute Bücher gelesen, aber eigentlich wartete ich bisher noch immer auf meinen absoluten Buchstoffhöhepunkt für das Jahr 2021, und hier ist er nun, noch dazu in Form eines Debütromans aufgetaucht. Judith Fanto erzählt in zwei Handlungs- und Zeitsträngen die Geschichte der Familie Rosenbaum, beziehungsweise nachdem sie ihren Namen…

Und nu? Wer hat Opa wirklich verraten?

Maxim Billers jüdischer Generationenroman steht auf der Longlist für den deutschen Buchpreis. Zentrales Thema der beschriebenen Mischpoche ist, wer aus der Familie den Großvater – also den Taten* Schmiel Grigoriewitsch – beim KGB denunziert hat, was zu dessen Hinrichtung führte. Quasi als Beiwerk zu dieser Kernfrage werden sehr viel Historisches, die Verlorenheit der Diaspora, jüdische…