,tritt nicht daneben tritt mittenrein.“
Robert Gernhardt weilt seit fast 20 Jahren nicht mehr unter uns. Seinen gesammelten Gedichte sind aber auch heute noch ein Quell der Freude. Lyrik braucht man zum Leben, besonders wenn die Zeiten so mies wie gerade eben sind und Humor ist benfalls unersetzlich.
„Hereimspaziert“ von Thomas Gsella kam daher zur rechten Zeit. Gsella war unter anderem Chefredakteur bei Titanic, schreibt Donnerstags Gedichte zur Lage der Nation für die TAZ und ist ausgezeichnet worden mit dem Robert-Gernhardt Preis. Seine neuen komischen Gedichte reimen sich. Das ist zu preisen. Leider dichtet er auch über Fußball, doch es soll Menschen geben die sich dafür interessieren, die dürfen dann auch dies genießen. Ich habe mich mittlerweile durchgesnackt durch dieses nette Reimbuffet und oft denke ich an
„Die Brille im Raum
Wenn die Brille nicht im Hier ist,
Liegt sie meist an einem Ort
Welcher nicht bei dir und mir ist,
Sondern anderswo: im Dort.
…“
Es ist ein Potpourri an Befindlichkeiten mitten aus dem Leben, Gedanken in Versen, mal klug, mal lustig meist vergnüglich und so möchte ich euch heute diese (respektvoll zu verstehen) Gsellas Gebrauchslyrik ans Herz legen.
Besonders seine Verse für Robert Gernhardt „Bilden Sie mal einen Satz mit …“ beispielsweise
„Akkurat
Das Strampeln wird mir echt zu hart,
Ich kauf mir jetzt’n akkurat. „
Muss man lieben, wer es nicht tut sollte vom Kauf und Gebrauch dieser erbaulichen Lektüre absehen.
Auch was die momentane Weltlage angeht verbreitet er Hoffnung im Zweizeiler:
„Klavier
Auch wenn ich gerne skeptisch bin,
Ist eines Klavier kriegens hin.“
Hereimspaziert – neue komische Gedichte von Thomas Gsella ist als Hardcover im August 2024 bei Kunstmann erschienen. Weitere Informationen bei Klick auf das Cover oder auf der Verlagsseite.

