La famiglia

Ilaria Fasinga, von allen seit Urzeiten nur Honey genannt, kehrt nach langer Abwesenheit dorthin zurück, woher sie kommt. Ihren Familiennamen hat sie offiziell in eine amerikanisierte Schreibweise geändert, angeblich wäre dies nur der Einfachheit halber geschehen. Doch tatsächlich war das Austauschen der zwei zz in Fazzinga in ein einfaches s viel mehr. Genauso wie ihr…

Hundertlagig genähte, viel zu große Alterspatchworkdecke in Regenbogenfarben

Dass dieser Roman episch breit wird, ist auf den ersten Blick erkennbar, denn mit dem Buch kann man Leute erschlagen. Nicht erwartbar war aber, dass hier nicht vordergründig Irvings Erzähltalent eskaliert, sondern schöde Redundanzen Programm sind. Diese existieren nicht nur einmal im Plot, sondern mindestens dreißig noch dazu schlechte Szenen werden zwanzigmal während der Geschichte…

Schöne Lebensgeschichte mit gravierenden Lücken

Die Königin der minimalistischen Romane Amélie Nothomb hat wieder einmal zugeschlagen. Manchmal feiere ich sie, weil ich das elendige, episch breite Herumgeschwafle mit detailliertesten Schilderungen von jeder Nebenfigur und inflationäre Redundanzen wie die Pest hasse, aber manchmal sind eben solche sehr kurz und knapp gehaltenen Werke einfach viel zu begrenzt, als dass sie tatsächlich funktionieren.…

Hundertjähriges jüdisches Urgestein im coronabedingten fernmündlichen Dialog mit Nichte

Dieser sehr aktuelle Roman, der das Altern thematisiert, ebenso auch die Pandemiesituation in einem Pflegeheim und die damit einhergehende Trennung und Einsamkeit der Familienmitglieder durch Kontaktbeschränkungen über Ländergrenzen hinweg, hat mir recht gut gefallen. Die 99,5 Jahre alte, sture, geistig sehr agile Tante Jele weilt nach einem Oberschenkelhalsbruch im Pflegeheim in Italien. Sie steht im…

Familiengeschichte in Kombination mit Weltereignissen

Okey, da hat also einer meiner Lieblingsautoren angeblich sein ultimatives Meisterwerk mit siebenhundert Seiten kreiert und ich bin eigentlich nur enttäuscht von diesem Roman. Ich kann auch die von vielen angebrachten Elogen überhaupt nicht nachvollziehen, muss mit meiner Kritik sogar noch ein Schäuferl drauflegen und kurz und knackig formulieren: Das ist der schlechteste McEwan, den…