„Schneeflocken sind schön!“

 

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Mit diesem prägnanten, nichtsdestoweniger tiefsinnigen Ausspruch schlägt Hirsegang zu Wunderlich nachdenkliche Töne an, wenn es darum geht, uns vor die all zu beschäftigten Augen zu führen, wie wenig es doch eigentlich braucht, um ästhetische und eben einfach schön anzuschauende Perfektion geometrisch Gewachsenem – auch und gerade in den grauen und damit tristen Vorstädten! – zu erleben.

 

Und wer könnte sich schon an diesem Ausspruch stören? Oder ihn gar als anstößig abtun? – doch nur jene Menschen, die eine tiefsitzende Störung in ihrem Verhältnis zu ihrer Umwelt besitzen.

Also vielleicht so jeder Dritte.

Aber davon einmal abgesehen wird sich doch ernstlich niemand finden lassen, der an diesem weisen Ausspruch zu Wunderlichs Anstoß nehmen könnte. – außer vielleicht jenen Bemitleidenswerten, die eine ausgeprägte Störung ihres Verhältnisses zum eigenen Körper in sich tragen.

Also vielleicht jeder fünfte Bewohner der westlichen Hemnissphäre.

Denkt man nun jedoch in aller Ruhe bei einem zivilisierten Gläschen über die beiden Gruppen Gestörter nach, dann kommt man unweigerlich zu dem Schluß, daß wohl die eine Störung die andere bedingt. Ja, wie soll man denn auch zu einer positiven Einstellung bezüglich seiner Umwelt gelangen, wenn man sich schon selbst nicht riechen kann?

Das ist eine Frage, die sich bestens bei einem zweiten Gläschen beantworten läßt. Und das mit aller gebotenen Ruhe. Nichts drängt zur Eile. Denn wenn das Eine aus dem Anderen resultiert, dann ziehe ich kurzerhand die eine Häufigkeit von der anderen ab und gelange zu dem durchaus aufwühlenden Ergebnis, wonach jeder Zweite einen Hau besitzt.

Also revidiere ich die eben vorgenommene Subtraktion wieder und spiele stattdessen mit dem Gedanken, beide Häufigkeiten miteinander zu addieren.

Auf diese Weise erhalte ich das weitaus beruhigendere Ergebnis, wonach vielleicht nur jeder Achte mit Vorsicht zu genießen ist.

Sicherheitshalber multipliziere ich das Ergebnis noch mit dem Faktor „2“, während ich woanders hinsehe, und gelange schließlich zu dem Schluß, daß sich kein Autor über eine mögliche Ablehnung in der eben errechneten Größenordnung beklagen sollte.

 

Geruede – auf der Suche nach der spruchreifen Weisheit

3 Gedanken zu “„Schneeflocken sind schön!“

  1. Tatsächlich kommt ab und an, wenn unterwegs in Wald und Wiesen ein klitzekleines Glücksgefühlchen auf angesichts der glitzernd geometrischen Formenvielfalt, gepuderten Baumskeletten und frischer kalter Luft bei klarem blauem Himmel und einem weitgehend unberührtem Horizont. Wenn dann noch die Bussarde kreisen, statt verforen depressiv wirkend auf der Stange zu hocken …
    Aber Dankbarkeit ob der frei Haus gelieferten Leibesübungen, soweit würde ich nicht gehen! Mitleid mit den Bandläuferinnen hingegen schon. Sie gefährden sich. habe mir schon immer überlegt was machen sie im Reallauf, wenn es dort von Bodenhubbeln wimmelt? Sich auf ’s Kreuz legen. Steißbeinjojo?
    Lebenswasser zock ich mir tatsächlich jeden Morgen intus. Nur ohne schottischen Beimix. Pur rinnt es aus dem Hahn und kräht nichtmal.
    Bemützte Grüße (danke für die Erinnerung) aus dem verschneiten Südwesten und auf einen krzn Wntr!
    Skâl

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  2. Ich fürchte, geschätzte thursdaynext, Alkohol scheint Dir ebenso wenig zuträglich zu sein wie mir selbst. – Aber davon einmal abgesehen würde ich Dich dann also eher zur ersten Gruppe zählen. Was meinst Du? – Immerhin will diese Quote schließlich auch erfüllt sein.
    Und während Du kostenfrei für Deine Fitness sorgst, indem Du die Einfahrt und etwaige Zufahrtswege freischippen mußt, fahren die Großstädterinnen in abgeschlossene Fitnessstudios, um auf Bändern entlangzuhetzen. Und dafür entrichten Sie ihren Obulus, während Du dieses Geld beispielsweise für einen guten Wein verwenden kannst.
    Vielleicht würde Dir die Arbeit leichter von der Hand gehen, wenn Du, wie so manche schottische Hausfrau morgens ein WINZIGES Stamperl gefüllt mit dem Wasser des Lebens, wie Sie dort zu Whiskey sagen, zu Dir nehmen würdest. – Das soll ja sogar nasses Haar wieder aufrichten. Aber wahrscheinlich besitzen wir als Nicht – Schotten eine fälsch – kontentale Haltung dahingehend, so daß wir der Sache nicht gerecht werden können.
    Aber immerhin denke ich doch, daß Du alt genug bist, um Dir eine Mütze aufzusetzen.
    beste Grüße in den südwestlichen Winter. Möge er lange dauern.

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  3. „Schneeflocken sind schön…“und nass und kalt und verursachen oft Straßenglätte, tragen dazu bei die Alpen zu zertsören indem sie den Ski Tourismus ankurbeln, müssen zeitnah entfernt werden, wenn sie Bürgersteige blockieren, was nur mit Mühsal und Plackerei oder dem Antreiben unwilliger Teenager (siehe Mühsal & Plackerei, aber auch Ärger & Unfriede), verhindern den Wiederfund versehentlich in ihnen geparkter Gegenstände, sind durchaus als Zeichen zu sehen, dass der Winter naht, was per se verwerflichst zu betrachten ist und ruinieren bei unbedeckter Kopflandung die Frisur da sie zarte Locken in wüstwirrwarrnes Gekrissel verwandeln während ihrer Verwandlung in stinknormales, leict saures H2O.
    Grüßt mit ziemlich sicherem Hau und nach etlichen Gläschen durchaus mit Vorsicht zu genießen da ungefiltert veritas verwinot
    thurs

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