Darum

Freilich wollen alle nur das Beste; selbst wenn sich kaum jemand wirklich vorzustellen vermag, wie dies genau aussehen könnte.

Aus dieser Diskrepanz erwachsen bis zum heutigen Tage die schädlichsten Ideen.

Leider wird das Meiste davon auch noch an den, dem Wachsen und Gedeihen verschriebenen, Kerlchen und Ladies von übermorgen erprobt.

Somit treffen Hermann Hesses Worte, formuliert in seinem Gedicht „Im Nebel“, noch heute zu: „Jeder ist allein.“

Vielleicht war es bisher auch noch nie so einsam um den westlichen Menschen bestellt. Scheinbar verloren in einem Netz aus Pflichten und Erwartungen findet sich der Mensch nur allzu schnell in der Einsamkeit gespielter Aufrichtigkeit wieder und spürt erneut die uns allen innewohnende Verunsicherung bezüglich irgendeines Sinns.

Wohin soll sich der Mensch wenden, auf seiner Suche nach Aufrichtigkeit, Nähe und Geborgenheit?

Die meisten Menschen wenden im Allgemeinen viel Zeit für den Versuch auf, in einer echten Partnerschaft aufzugehen. Und das zu Recht.

Eine andere Möglichkeit stellt sicherlich das Bemühen um feste Freundschaften dar.

Ein weiterer Weg weit jenseits des allgemeinen Vorstellungsvermögens jedoch führt über den esoterischen Bereich rasch zum praktizierenden Schamanismus und dem damit verbundenen Entsagen eines gesellschaftlich orientierten Lebens.

Uns anderen bleibt immerhin neben der Musik noch ein letztes Schlupfloch, um außerhalb unserer greifbaren Beziehungen noch zahlreiche weitere, intimer Art einzugehen.

Nämlich Bücher.

Ein gutes Buch kann als Medium dienen, kann Brücken über jene irgendwann real gewordenen Abgründe spannen, die uns von den anderen Abgeschnittenen trennen.

Denn Geschichten sind Spiegel des Lebens und ihrer Zeit. Und da wir alle Kinder unserer Zeit sind, kann es uns nur bereichern, Geschichten zu lesen.

Wir alle sind jeweils eine bloße Einzelperspektive. Und heute haben wir die Möglichkeit, so viele andere Perspektiven zu besuchen, wie noch nie zuvor. Lasst uns diese Chance nutzen.

Nun hat der Aufgeschlossene, der willige Neueinsteiger nur ein Problem:
Verloren vor den unermesslich weitreichenden Regalwänden – vollgestopft mit erwerbbaren Werken – fühlt man sich wohl allzu leicht klein, hilflos und überhaupt überfordert.

Es sei denn, man weiß um einen Wink, einen Fingerzeig, der einen zielsicher an den halbseidenen Erscheinungen vorbei hin zu den wertvollen Büchern führt.

Wenn sich wirkliche Literatur liebende Bücherwürmer aus unterschiedlichsten Genres unter einem gemeinsamen Blogdach zusammenfinden, um sich gegenseitig auf ihre besonders lesenswerten Schätze aufmerksam zu machen, kann auch der Uneingeweihte passende Leseanstöße finden.

Alles für eine entschiedene Lesebereicherung.

Wir sind nicht allein.

Aus diesem Grund: Feinerreinerbuchstoff.blog

15 Gedanken zu “Darum

  1. Liebe Ulrike, vielen Dank!! Und sehr gerne haben wir Dich verlinkt, wie gesagt, es tut mir leid, dass das nicht schon früher passiert ist. Denn ich / wir lesen ja tatsächlich regelmäßig und gerne bei Dir mit. Ja, ich weiß, es ist überfällig, dass wir uns auch mal richtig zeigen. Ich habe da so Ideen, die müssen halt noch umgesetzt werden. Aber das soll jetzt wirklich auch nicht mehr lange dauern …. Herzliche Grüße zurück und bis bald!!

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  2. Liebe Bri,
    es freut mich, daß Dir meine Kurzbeschreibung zusagt, und ich bedanke mich dafür, daß Ihr mich nun ebenfalls verlinkt habt.
    Ich kann Euch nur ans Herz legen, eine „Über Euch“-Seite einzurichten und etwas von Euch zu erzählen. Die Kunst dabei ist, sich zu zeigen, ohne sich zu entblößen. Es lohnt sich, sorgfältig die Facetten der Selbstdarstellung und die Wertekoordinaten, die darin zum Ausdruck kommen, auszuwählen.
    Meine „Über mich“-Seite ist die mit Abstand am meisten besuchte, gemochte und kommentierte Seite meines Blogs.
    Auf Wiederlesen! 🙂

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  3. Liebe Ulrike, vielen lieben Dank dafür – auf jeden Fall verlinken wir Dich. Es ist eine Schande, dass wir das nicht schon längst getan haben. Aber wir geloben Besserung. Wir möchten uns auch auf dem Blog noch ein wenig vorstellen … das auch schon lange. Alleine die Zeit, die Zeit 😉 Die Beschreibung ist außerordentlich schön – da muss gar nix geändert werden. Merci bien und auf baldiges gegenseitiges Lesen! – Liebe Grüße von den üblichen Verdächtigen

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  4. Ihr Lieben,

    soeben habe ich Euch in meine alphabetisch geordnete Blogbummel-Liste eingetragen:
    https://leselebenszeichen.wordpress.com/blogbummel-2/
    Schaut doch bitte einmal nach, ob Ihr mit meiner Kurzbeschreibung Eurer Webseite einverstanden seid.
    Änderungswünsche werde ich gerne aufgreifen.

    Und vielleicht könntet Ihr meine Leselebenszeichen auch in Eure Lieblinks-Liste aufnehmen?

    Mit verbindlicher Empfehlung 🙂
    Ulrike von Leselebenszeichen
    http://www.leselebenszeichen.wordpress.com

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  5. Ach huch, äh, DANKE. Nix zu danken, das ist wahrlich keine Arbeit, sondern große Freude und das miteinander eh. Wie schön, dass Du uns gefunden hast und wie schön, dass Dir unser Blog gefällt. Wir müssen noch an unserer Auffindbarkeit arbeiten … aber das wird werden. LG und herzlich willkommen!! Deine üblichen Verdächtigen

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  6. Bin sehr glücklich diesen wunderbaren Blog entdeckt zu haben, habe mir zum Geburtstag einige eurer Empfehlungen bzw. vorgestellten Bücher gewünscht und hatte dann schon beim Auspacken sehr viel Vergnügen – die Lektüre von „Die Sache mit den Frauen“ hat auch bei meinen Gästen zu sofortigem kollektivem Tränen lachen geführt- auf die anderen bin ich schon sehr gespannt. Ich finde es super, dass hier sehr unterschiedliche Rezensenten schreiben- danke für all die Arbeit, die hier drin steckt!

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  7. Da wir ja zu mehreren sind, haben wir auch mehr Möglichkeiten, zu finden … also einfach immer mal wieder reingucken. Wir freuen uns!!, LG, Bri

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  8. Richtig, dieses Überangebot an lesenswerter bishin zu wäre-sie-doch-nur-nie-geschrieben-worden Literatur lähmt und schürt den Drang sich gar nicht mehr an neue Bücher zu wagen. Ein Blog, der als Schirmherrin Thursday Next sein eigen nennen darf, könnte aber tatsächlich den ein oder anderen literarischen Schatz finden. Ich wäre froh. Und dankbar.

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  9. Hallo Frank, erst mal danke für deinen Kommentar und die Tipps. Uns geht es hier eher darum, gemeinsam zu lesen … gemeinsam zu diskutieren und gemeinsam zu rezensieren. Wir machen zwar in letzer Zeit eher eigene Rezensionen, aber lesen doch einiges gemeinsam und tauschen uns darüber aus. Darüber wird die Lektüre reicher. Was Du mit deinem Projekt ansprichst, das mir sehr spannend erscheint, ist aber etwas anderes … es geht wohl eher darum, eine neue Art des Schreibens und damit ein neues Medium anzustossen oder vielleicht einen neuen Kanal, um an den Leser zu kommen. Sicher spannend, aber nicht das, was wir hier mit unserem Blog versuchen.
    LG von den üblichen Verdächtigen!

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  10. Hallo,
    richtig, ein gutes Buch kann als Medium dienen, kann Brücken über jene irgendwann real gewordenen Abgründe spannen, die uns von den anderen Abgeschnittenen trennen. Ein neues Medium kann uns jedoch ebenso neue Geschichten näher bringen. Die bloße Einzelperspektive kann sich auflösen, in dem man sich auf die Geschichte einlässt und sie lebt. Je authentischer diese ist, desto spannender wird sie.
    Ich bin mir nicht ganz sicher, ob mein Lesetipp zu deinen Themen passt. Ein Versuch ist es dennoch wert. Darum sende ich dir einen Link zu einem sehr interessanten Projekt, das dem Begriff „Email-Roman“ im Sinne des Wortes gerecht wird. Vom Aufbau vergleichbar mit „Gut gegen Nordwind“ beschreibt die Story das Kennenlernen zweier Fremder per Email, was ja nicht wirklich neu ist.
    Neu ist allerdings, dass es sich um eine reale, authentische Geschichte handelt, die von zwei Menschen geschrieben wurde und tatsächlich in kleinen Häppchen per Email an die Leser versendet wird – und zwar zu jenen Zeiten, die den Originalvorgang entspricht.
    Ich würde mich freuen, wenn du dich auf der Homepage http://www.clash-project.de einmal umschaust – ich denke, es lohn sich.
    Mit besten Grüßen
    Frank

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