„Gute Gründe zu Boden zu schauen“

David Zinn verschönert die Welt mit seinen zauberhaften kleinen Kreidefiguren. Nicht viele Menschen bekommen sie zu Gesicht, nur wer das Glück hat zur richtigen Zeit am richtigen Ort zu sein und den Boden im Blick hat wird sie entdecken können. Umso schöner, dass diese zwar niedlichen, aber nie kitschigen kleinen Kunstwerke den Weg in dieses Buch gefunden haben.

Auslöser für diese Verschönerungsaktionen gibt es mehrere. Zum einen David und sein Bruder, die laut und wild waren und von ihrem Dad im Restaurant mittels Kuli und ausgerissenem Notizzettel mit Zeichnen „ruhiggehalten“ wurden und dann ein verknittertes Stück Bastelkarton mit der Aussage: „It’s a wonderful squirrel“, das David nahe seines Studentenwohnheims auf der Straße fand, dann die „Doodlebattles“ (Klasse Idee, die zum Nachmachen verlockt), die in seiner Familie gespielt wurden.

Jedenfalls ist es gut, dass es diese Kunst irgendwo da draußen gibt. Momente und Anlässe innezuhalten, zu staunen und zu schmunzeln – und wer es gerne intellektueller mag, kann auch einen Diskurs beginnen und die Frage Ist es Kunst oder kann es weg? stellen und ausführlich erörtern. Vergänglichkeit ist sowieso gegeben durch die Wahl des Materials. Und genau das ist, was mir daran so gefällt, ähnlich wie bei Goldsworthy erinnern David Zinns bunte Kunstwerke an das Leben, seine Schönheit, die Trauer um die Vergänglichkeit, sind Entropie. Mich haben sie jedenfalls sehr berührt, gerade das kindliche, freundlich Lustige, das aus ihnen spricht.

Wem also das Bild auf dem Cover gefällt, der darf sich über die sinnigen, witzigen, kurzen Begleittexte zu den vergänglichen kleinen Lichtblicken in „Street Art“ freuen.

Eine von vielen wertvollen Möglichkeiten, etwas mehr Sonne in sein Leben zu lassen.

Street Art von David Zinn ist im Februar als Hardcover bei Prestel erschienen. Weitere Informationen bei Klick auf das Cover oder auf der Verlagsseite.

6 Gedanken zu “„Gute Gründe zu Boden zu schauen“

  1. geht mir seither auch so. Es ist einfach widerlich und menschenverachtend, was seither alles passiert ist. Er soll zur Hölle fahren und dort schmoren. Er erkennt nicht einmal Den Haag an … mir fehlen da echt die Worte.

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  2. Schwarz, der Tag ist einfach nur schwarz. Du glaubst nicht wie sehr ich mir gewünscht habe, das mein verdammter Radiowecker lügt. Krieg ohne Not, aus Machtgier, Selbstdarstellungswahn und weiß der Geier was noch. Alter weißer Mann. Diktator, Mörder und nicht mehr ganz knusper, ich bin so entsetzt und fassungslos

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